Das Netzwerk Qualitative Gesundheitsforschung (NQG) wurde 2013 als ein wissenschaftliches Netzwerk gegründet und im Zeitraum von 2013 bis 2017 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.

Das Netzwerk hatte folgende Zielsetzungen: es galt die eher isolierten Forschungsinitiativen im Feld qualitativ gesundheitsbezogener Forschungen unterschiedlicher Disziplinen miteinander zu verknüpfen, der steigenden Nachfrage nach qualitativen oder zumindest qualitativ gestützten Forschungsergebnissen im Bereich der Gesundheitsforschung gerecht zu werden, einen regelmäßigen interdisziplinären Austausch im Bereich der qualitativen Gesundheitsforschung zu ermöglichen und dabei auch Nachwuchswissenschaftler*innen eine Plattform des Wissenstransfers zu bieten. Die Weiterentwicklung und Fundierung von qualitativen Forschungsmethoden im Bereich der Gesundheitsforschung stand ebenso im Mittelpunkt der Bestrebungen des Netzwerkes, wie auch die aktuellen Anwendungsfelder qualitativer Gesundheitsforschung zusammenzufassen und zukünftige Forschungsgebiete zu erschließen.

 

Die Ergebnisse der Arbeit des DFG Netzwerkes finden sich in zahlreichen Publikationen, verwiesen sei hier auf den Band „Perspektiven qualitativer Gesundheitsforschung“ beim Beltz Verlag, der die dreijährige Tätigkeit des Netzwerkes dokumentiert.

In diesem Band werden fünf Forschungsfelder diskutiert, die die inhaltlichen Schwerpunkte des Netzwerkes qualitativer Gesundheitsforschung darstellten: Partizipation, gesundheitsbezogene Versorgung, Biografie und Lebenslauf, Arbeit/Beruf und Profession sowie existentielle Krankheitserfahrungen. Diese Forschungsaktivitäten sind der Anstoß, um eine vertiefte Diskussion zum Stellenwert qualitativer Forschung in der Gesundheitsforschung fortzuführen.

 

Die qualitative Gesundheitsforschung ist ein multi- und transprofessionelles Forschungsfeld, welches in den letzten Jahren stark expandiert. In diesem Feld arbeiten u.a. Gesundheits-wissenschaftler*innen, Mediziner*innen, Soziolog*innen, Sozialwissenschaftler*innen, Pfle-gewissenschaftler*innen, Pädagog*innen, Versorgungforscher*innen, Psycholog*innen etc., die mit unterschiedlichen Erfahrungen und Vorkenntnissen in der qualitativen Forschung ausgestattet sind. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, die unterschiedlichen professionellen und disziplinären Basispositionen, -dispositionen, -strategien der am Forschungsprozess Beteiligten stärker zu reflektieren, um Inter- und Transdisziplinarität fruchtbar nutzen zu können. Die transdisziplinären Debatten in der qualitativen Gesundheitsforschung, die Vernetzung unter-schiedlicher Akteur*innen und Forschungsperspektiven gilt es daher in den nächsten Jahren weiterhin verstärkt zu betreiben.

Eine Plattform für diesen Austausch soll das Netzwerk qualitative Gesundheitsforschung für alle Interessierte auch in Zukunft sein.